IP 44, IP 67, IPx6… In Bezug auf die Wasserdichtigkeit ist das gängigste Konzept das des IP-Codes, wobei IP für “Ingress Protection” steht. Dieser Standard ist ein internationaler Standard, der 1989 von der IEC (International Electrotechnical Commission) eingeführt wurde. Er entspricht dem Schutzgrad, den ein Material gegen das Eindringen von festen und flüssigen Körpern bietet. Die erste der beiden Ziffern gibt die Dichtheit gegenüber Festkörpern (Staub usw.) an, die zweite die Dichtheit gegenüber Flüssigkeiten. Wenn eine der beiden Ziffern nicht anwendbar ist, wird sie durch den Buchstaben x ersetzt.

Wasserdichtigkeit: der IP Code

Erste Ziffer

0 Kein Schutz gegen Berühren und Eindringen von Gegenständen
1 (wirksam gegen >50 mm große Teile): Jede große Oberfläche des Körpers, wie z. B. ein Handrücken, aber kein Schutz gegen absichtliches Berühren eines Körperteils
2 (>12,5 mm): Finger oder ähnliche Gegenstände
3 (>2,5 mm): Werkzeuge, dicke Drähte, etc.
4 (>1 mm): Die meisten Drähte, schlanke Schrauben, große Ameisen usw.
5 (staubgeschützt): Das Eindringen von Staub wird nicht vollständig verhindert, aber er darf nicht in ausreichender Menge eindringen, um den zufriedenstellenden Betrieb des Geräts zu beeinträchtigen.
6 (staubdicht): Kein Eindringen von Staub; vollständiger Schutz gegen Berührung (staubdicht). Es muss ein Vakuum angelegt werden. Prüfdauer von bis zu 8 Stunden in Abhängigkeit vom Luftstrom.

Zweite Ziffer

0 Kein Schutz
1 (Schutz gegen): Tropfwasser
2 (Tropfwasser bei Neigung um 15°): Senkrecht tropfendes Wasser darf keine schädliche Wirkung haben, wenn das Gehäuse in einem Winkel von 15° aus seiner normalen Position gekippt wird. Es werden insgesamt vier Positionen innerhalb von zwei Achsen geprüft.
3 (Sprühwasser): Wasser, das in einem beliebigen Winkel bis zu 60° aus der Senkrechten fällt, darf keine schädliche Wirkung haben, wobei entweder a) eine oszillierende Vorrichtung oder b) eine Sprühdüse mit einem ausbalancierten Schild verwendet wird. Die Prüfung a) wird 5 Minuten lang durchgeführt, dann wird sie wiederholt, wobei der Prüfling für die zweite 5-minütige Prüfung horizontal um 90° gedreht wird. Test b) wird (mit aufgesetzter Abschirmung) für mindestens 5 Minuten durchgeführt.
4 (Spritzwasser): Wasser, das aus jeder Richtung gegen das Gehäuse spritzt, darf keine schädliche Wirkung haben, wobei entweder a) eine schwingende Vorrichtung oder b) eine Sprühdüse ohne Abschirmung verwendet wird. Die Prüfung a) wird 10 Minuten lang durchgeführt. Die Prüfung b) wird (ohne Abschirmung) für mindestens 5 Minuten durchgeführt.
5 (Wasserstrahlen): Wasser, das mit einer Düse (6,3 mm) aus beliebiger Richtung gegen das Gehäuse gespritzt wird, darf keine schädlichen Wirkungen haben.
6 (Starke Wasserstrahlen): Wasser, das mit einem starken Strahl (Düse 12,5 mm) aus jeder Richtung gegen das Gehäuse gespritzt wird, darf keine schädlichen Wirkungen haben.
7 (Eintauchen, bis zu 1 m Tiefe): Es darf kein Wasser in schädlicher Menge eindringen, wenn das Gehäuse unter definierten Druck- und Zeitbedingungen in Wasser getaucht wird (bis 1 m Eintauchtiefe).
8 (Eintauchen, 1 m oder mehr Tiefe): Das Betriebsmittel ist für dauerndes Eintauchen in Wasser unter Bedingungen geeignet, die vom Hersteller angegeben werden müssen. Bei bestimmten Gerätetypen kann es jedoch bedeuten, dass Wasser eindringen kann, aber nur so, dass es keine schädlichen Auswirkungen hat. Es ist zu erwarten, dass die Prüftiefe und -dauer größer ist als die Anforderungen für IPx7, und es können weitere Umwelteinflüsse hinzukommen, wie z. B. Temperaturwechsel vor dem Eintauchen.

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Wasserdichtigkeit in der alltäglichen Navigation

In der Navigation werden wir uns natürlich auf die zweite Zahl konzentrieren. Je nach Einsatz wird es für unsere Produkte interessant sein, mindestens gegen Spritzer in alle Richtungen zu schützen. Deshalb erfüllen die von SailProof angebotenen Geräte in der Regel mindestens die IP54-Norm. Einige Produkte, die für die Navigation unabhängig von den Wetterbedingungen unverzichtbar sind, müssen jedoch auch schwierigeren Bedingungen standhalten können. Aus diesem Grund werden zum Beispiel unsere zukünftigen digitalen Tablets, die für die Positionierung und Kartierung entwickelt wurden, mindestens die IP67-Normen erfüllen, um auch unter schwierigeren Bedingungen absolute Zuverlässigkeit zu gewährleisten.

Es sollte auch beachtet werden, dass der IP-Standard keine Garantie gegen Salinität ist. Wir haben schon oft von den SONY Xperia-Smartphones und -Tablets gehört, die angeblich wasserdicht sind, doch heute warnt SONY im Kleingedruckten: “Achten Sie darauf, das Gerät nicht vollständig einzutauchen oder es Meerwasser, Salzwasser, chlorhaltigem Wasser oder Flüssigkeiten wie Getränken auszusetzen”. Die Marke war Gegenstand einer Sammelklage in den Vereinigten Staaten wegen zahlreicher Probleme nach einem Eintauchen. Seitdem hat sie umgeschwenkt und ist viel diskreter geworden, was diese Eigenschaften angeht. Andere Marken geben die Einhaltung von IP67 oder 68 an, stellen aber klar, dass dies nur für Süßwasser gilt und Schäden durch Flüssigkeiten immer von der Garantie ausgeschlossen sind.

In jedem Fall raten wir immer dazu, Produkte, die starkem Salzwasser ausgesetzt waren, abzuspülen und zu trocknen und mit Süßwasser abzuspritzen. Und natürlich sollten Sie immer darauf achten, dass die Schutzvorrichtungen für Port und Stecker vorhanden sind.

Viel Spaß bei Ihrem nächsten Segeltörn!

Jean-Michel